Wie sich das Angebot im Bereich Fitnessstudios durch Corona verändern könnte

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Derzeit haben viele Fitnessstudios in Großstädten ihre Sportangebote reduziert. Trotz guter Hygienekonzepte waren die Sportstudios bundesweit von einem zweifachen Lockdown betroffen. Zum anderen gab es viel Unzufriedenheit. Die Mitglieder vieler Fitnessstudios mussten trotz Lockdown und heruntergefahrener Angebote die volle Mitgliedsgebühr entrichten. Das führte zu einem Mitgliederschwund.

Hinzu kommt: Viele Menschen kauften sich während der Corona-Pandemie Fitnessgeräte für den Heimgebrauch. Nun stehen viele Fitnessstudios vor einem Problem: Zum einen sind immer mehr gute Online-Fitnessangebote zu finden. Zum anderen ist das Heimtraining deutlich attraktiver geworden. Die Sportstudios sind aufgefordert, sich etwas einfallen zu lassen. Die ehemalige Boom-Branche steht plötzlich vor großen Herausforderungen.

Fitnessstudios in Großstädten

Viele der etwa 10.000 Fitnessstudios konnten in den vergangenen Jahren Mitgliederzuwächse vermelden. Sie konnten in moderne Geräte und vielseitige Kursangebote investieren. Nun droht das Aus für viele Studios. Chancen haben nur die Fitnessstudios in Großstädten, die sich neu aufstellen und anpassen können. Es ist nicht einmal sicher, dass die großen Fitness-Ketten wie „McFit“ die Lockdown-Verlängerungen finanziell überleben können.

Zwar laufen die Mitgliedsgebühren weiter – aber mit jedem Austritt eines Mitglieds wird die Lage dramatischer. Neue Ideen sind gefragt. Mit Freimonaten, Gutscheinen und kostenlosem Personal Training lässt sich die Krise nicht lösen. Stattdessen sollten die Fitnessstudios bei den Angeboten ansetzen. Deutlich mehr Online-Angebote wären eine denkbare Lösung.

Der Lockdown könnte dazu genutzt werden, Personal Training auch online anzubieten oder das Heimtraining fachkundig zu begleiten. Attraktive Zusatzangebote wie Training mit dem eigenen Körper oder Ernährungsschulungen könnten relativ schnell umgesetzt werden. Der Weg von „Fitness First“, sich per Gerichtsbeschluss aus dem Lockdown zu befreien, scheint trotz eines positiven Urteils in erster Instanz nicht erfolgversprechend genug zu sein.

Die Dramatik liegt ganz woanders: Viele Mitglieder, die zwangsweise Zuhause Sport getrieben haben, möchten vorerst nicht wieder ins Sportstudio gehen. Das trifft nicht nur das Fitnessstudio Hamburg, sondern auch Fitnessstudios auf dem Land.

Neuartige Fitness-Ideen aus aller Welt

Eine neuartige Idee wird im Londoner „Cerebral Gym“ angeboten. Dort steht das Training der grauen Zellen im Vordergrund. Zeitgemäße Angebote wie Lesungen, Sprachkurse, Debattierclubs oder Meditations-Sessions stoßen auf Widerhall.

Britische und amerikanische „Face Gyms“ griffen die Idee auf. Sie bieten schönheitsbetonte Kurse, beispielsweise Gesichtsmuskeltraining, „Radiance-Boosting“, „De-Puffing“ oder „Cryo Oxygen“-Behandlungen an. Zweifellos werden viele deutsche Fitnessstudios solchen Trends nicht folgen. Doch eines ist als Ansatz für neue Ideen sinnvoll: Das Verständnis von Fitness auf breitere Basis zu stellen.

Ein ganzheitlicher Ansatz, der nicht nur auf die Muskulatur abzielt, wäre wahrscheinlich zeitgemäß. Angebote im Bereich Mentaltraining, Meditation oder Mindfulness sind zukünftig gefragt. Mit dynamischen Meditationsarten könnte beides verbunden werden. Achtsames Lauftraining wäre eine umsetzbare Idee. Viele neue Angebote könnten auch online gemacht werden.

Eine weitere Möglichkeit wären Outdoor-taugliche Fitnessangebote. Außerdem könnte die Balance mehr in Richtung auf Allround-Angebote gehen. Modern ausgestattete Arbeitsräume, ruhige Erholungsräume und Fitnesskurse könnten in einem Konzept eingebunden werden. In London werden solche Allround-Konzepte schon umgesetzt. Neben der Sauna könnten auch „Floating Tanks“ oder „Kryotherapie-Kammern“ die Attraktivität von Fitnessstudios erhöhen.

Angebote wie „Aqua-Cycling“ oder „Glide Fit“ verlangen jedoch nach einer Schwimmhalle. Ohne Kooperationen, Investitionen und Umstrukturierungen funktioniert Erneuerung nicht. Für große Fitnessstudios in Berlin, Hamburg oder München ist ein Umdenken vielleicht kein Problem. Auf dem Land aber wohl. Außerdem ist nicht gesagt, dass ein ultramodern aufgestelltes Fitnessstudio Hamburg tatsächlich attraktiver macht.

Die Klientel für solche Luxus-Angebote dürfte überschaubar bleiben. Trotzdem sind im urbanen Raum Fitness-Angebote sinnvoll, die auf Inhalte wie Work-Life-Balance, Wellness oder begleitetes Heimtraining abzielen. Ohne deutlich mehr Flexibilität werden es die städtischen Fitnessstudios zukünftig schwer haben.

Fitnessstudios auf dem Land

Ob dieselben Angebote, wie sie in Fitnessstudios in Großstädten punkten könnten, auch auf dem Land ankommen, ist zu hinterfragen. Möglicherweise sind hier die Bedürfnisse ganz anders gelagert.

Ob es genügend Interessenten für hybride Workout-Formate wie „Athletic Flow“ oder „High Intensity-Low Impact Training“ (HIIT) gibt, ist nicht abzuschätzen. Die Kombination von Yoga-Inhalten und dem angesagten HIIT-Training zieht wahrscheinlich eher urbane Fitnessfans an. Für Fitnessstudios auf dem Land müsste möglicherweise zunächst eine Bedarfsanalyse erstellt werden. Was im Fitnessstudio Hamburg läuft, muss nicht unbedingt in Nordfriesland, ländlichen Alpenregionen oder badischen Weinbaugebieten ankommen.

Die Nutzung digitaler Trainingshelfer könnte aber ein guter Beginn sein. Die Zahl der „Digital Natives“ wächst auch im ländlichen Raum. Auch dafür haben die Corona-Pandemie und das zunehmend genutzte „Home Office“ gesorgt. Viele Menschen möchten zu jeder Zeit trainieren können – ob Zuhause oder in einem Studio. Erweiterte Öffnungszeiten wären von Vorteil. Die Motivation zum Sport treiben ist definitiv höher, wenn ein Coach die Trainierenden anleitet.

Langfristig aber lassen sich auch im ländlichen Deutschland Angebote wie „Augmented Reality“ oder „Holographische Telepräsenz“ nicht aufhalten. Mit einer Augmented-Reality-Brille kann der Fitnessfan dann ein Hologramm seines bevorzugten Fitnesstrainers an jeden Ort der Welt holen.

Moderne Trends und mobile Lösungen

„Fitness on Demand“ wird möglicherweise auch auf dem Land zum Trend. Vermutlich bleiben die Fitnessstudios in deutschen Großstädten und ausländischen Metropolen wie London, New York und Paris die Trendsetter. Ob aber die Fitnessstudios auf dem Land alles mitmachen, ist schon aufgrund ihres geringeren Budgets fraglich.

Andererseits rücken Stadtrand und ländlicher Speckgürtel durch Bebauung und Zuzug immer enger zusammen. Das erweitert die Möglichkeiten in jede Richtung. Durch verbesserte Infrastruktur könnten mobile Fitnessstudios oder Pop-up Fitnessangebote die ländlichen Regionen versorgen. Breitbandkabel werden die ländlichen Regionen an das schnellere Internet anschließen. Die Partizipation an virtuelle Sportangebote dürfte damit steigen.

Derzeit zählen Gemeinschaft und Vereinsleben im ländlichen Raum noch mehr als in der Stadt. Die Sportvereine könnten einen Teil der Fitnessangebote übernehmen, die im Stadtbereich selbstverständlich sind. Dazu bräuchten sie aber Räumlichkeiten und finanzielle Unterstützung. Moderne Technologien werden zweifellos auch sportliche Gruppenangebote beeinflussen. Die Zeit der Trimm-Dich-Pfade ist definitiv vorbei. Es wird auch auf dem Land digitale und analoge Fitness-Angebote geben.

Dank der Virtual Reality können Zumba-Kurse bald vor einer Leinwand mit Live-Band-Übertragung üben. Sie können sich virtuell in ein ausverkauftes Stadion versetzen lassen, um unter dem Beifall Tausender zu trainieren. Yogagruppen können sich bald virtuell nach Indien beamen lassen. Die Erlebnisqualität wird zukünftig eine andere. Ob und wann solche Fitness-Trends Realität werden, steht allerdings noch in den Sternen. Der Wandel wird nur langsam vonstattengehen, weil er hohe Investitionen erfordert.

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