Wann sollte man in seinem Haus Wasserleitungen erneuern?
Alte Wasserrohre bringen im Lauf der Zeit Probleme mit sich: Frost oder Abnutzung sind dabei die größten Hürden. Wer das Gebäude sanieren will, profitiert oftmals davon, im Haus die Wasserleitungen zu erneuern. Worauf ist hierbei zu achten und was ist, wenn keine Sanierung im Altbau ansteht? Wer ist der passende Handwerker? Darauf geht dieser Artikel ein.
Wie entstehen Wasserleitungen?
Die Rohre in einem Haus erfüllen wesentliche Funktionen: Sie versorgen die Bewohnenden mit frischem Leitungswasser, zum Beispiel für die Küchenspüle oder die Toilettenspülung. Zugleich sorgen die Wasserleitungen für den reibungslosen Ablauf von Abwasser. Wer duscht, wäscht und spült produziert unweigerlich Schmutzwasser. Dieses Wasser landet regulär problemlos in der Kanalisation und Kläranlage. Dafür sind einwandfreie Rohrleitungen allerdings unerlässlich. Wie gelangen die Rohre wie geplant in eine Immobilie?
Moderne Wasserleitungen bestehen prinzipiell aus drei möglichen Materialien: Kunststoff, Kupfer oder Edelstahl. Jedes dieser Sorten hat individuelle Vorzüge. Kupferrohre zeichnen sich beispielsweise durch ihre Robustheit aus. Allerdings lassen sie sich oftmals schwerer verarbeiten und montieren. Dagegen sind Edelstahlrohre besonders hygienisch, während Kunststoffrohre ausgesprochen flexibel einsetzbar sind.
Veraltete Bleirohre
In der Vergangenheit kam hauptsächlich Blei für die Rohre im Haus zum Einsatz. Das ist gesundheitlich nicht unbedenklich. Deshalb ist der Einbau seit 1973 verboten. Daher sollten Eigentümer von Altbauten eher eine Erneuerung der Leitungen anstreben. Erfolgt ein solcher Austausch nicht, sind in jedem Fall gesetzliche Grenzwerte einzuhalten. Diese liegen bei maximal 10 Mikrogramm Blei pro Liter Wasser. Im Haus Wasserleitungen zu erneuern lohnt sich bei Bleirohren besonders. Andernfalls helfen als vorübergehende Notlösung zuverlässig Aktivkohlefilter hinter den Armaturen, um das Blei herauszufiltern.
Steht der Austausch von Leitungen an, sind die Rohre vor allem innerhalb von Wänden beziehungsweise Mauern verlegt. Die Bauplanung ist deshalb elementar, um geordnet einen Neubau zu errichten. Ein Teil der Wasserrohre findet sich zudem unterirdisch, das sind die sogenannten Grundleitungen. Darüber befinden sich in einem Gebäude die folgenden Abwasserleitungen:
- Fallrohre
- Anschlussleitungen
- Sammelanschlussleitungen
Unterirdische Wasserleitungen beim Hausbau
Für Wasserrohre gelten spezielle Vorgaben. Sie bedürfen einer bestimmten Verlegung, sodass das Wasser optimal fließen kann. Während innerhalb eines Hauses vorrangig HT-Rohre installiert sind, kommen draußen KG-Rohre zum Einsatz. Die sogenannten Grundleitungen, die unterirdisch oder in Nebengebäuden verlegt werden, sind als PE-Rohre erhältlich.
Im Außenbereich finden sich vorwiegend die nicht hitzebeständigen KG-Rohre. Dagegen gelten HT-Rohre als robust gegenüber Hitze. Fachleute installieren diesen Leitungstyp vorrangig im Innenbereich der Gebäude. Einige Rohrmodelle sind sogar mit einer Schalldämmung realisierbar. Im unterirdischen Bereich kommen jedoch die beständigen und dickwandigeren PE-Rohre zum Einsatz. Sie führen hauptsächlich Regenwasser und sind üblicherweise schwarz.
Wichtig: Wer Chemikalien über Abwasserleitungen abführen will oder muss, setzt idealerweise auf GFK-Rohre. Diese bestehen vorrangig aus Kunststoff und Glasfasern. Dadurch sind sie für chemisch belastetes Abwasser besser geeignet als andere Leitungen.
Wer saniert Wasserleitungen?
Wasserleitungen sind zwar langlebig. Trotzdem können Materialermüdung beziehungsweise Abnutzung sowie Frost dem Material zusetzen. Ein Rohrbruch, kleinere Lecks oder andere Schwierigkeiten ziehen oft eine Erneuerung der Leitungen nach sich. Wer kümmert sich in solchen Fällen um die Wasserrohre?
Bei einem Austausch kommen vor allem Fachleute vom Spezialtiefbau zum Einsatz. Sie verfügen über die nötige Erfahrung und Kompetenz, um Wasserrohre sicher und zuverlässig zu verlegen. Dabei sind hauptsächlich Sanitärinstallateure zu nennen.
Sanitärinstallateure
Für Wasserleitungen sind Profis für sanitäre Bereiche wesentlich. Sie kennen sich mit all den sanitären Anlagen und der gesamten Sanitärtechnik aus. Dabei beschränkt sich die Kompetenz nicht bloß auf das WC oder die Dusche. Vielmehr zählen all jene Sanitäranlagen zum Job, bei denen Wasser im Haushalt entnommen wird.
Das beinhaltet beispielsweise das Waschbecken ebenso wie die WC-Spülung, die Badewanne oder die Küchenspüle. Ob Armaturen oder die verlegten Leitungen – Sanitärinstallateure punkten mit Know-how bei einer Erneuerung beziehungsweise einem Austausch. Um im Haus Wasserleitungen zu erneuern, zählen vor allem die einzelnen Durchmesser der Rohrleitungen. Denn zu kleine oder übermäßig große Durchmesser beeinflussen unmittelbar die Flussgeschwindigkeit und den Wasserdruck innerhalb des Systems.
Leitungsschäden und nachfolgende Wasserschäden gelten als gefürchtete Probleme in einem Haus. Denn das unerwünschte Austreten von Wasser findet oftmals einen Weg durch die Wände und zum persönlichen Hausrat. Die entstehenden Schäden fallen gegebenenfalls enorm aus. Schlimmstenfalls braucht es eine umfassende Erneuerung der Bereiche oder des gesamten Gebäudes.
Gründe für Wasseraustritt
Gründe für den ungewollten Wasseraustritt belaufen sich vorwiegend auf Korrosion und dadurch entstandene Undichtigkeiten sowie eine fehlerbehaftete Installation oder Produktion. Mit der Zeit spielt ebenfalls die Materialermüdung beziehungsweise Abnutzung eine Rolle. Diese Ermüdungserscheinungen hängen von vielen Faktoren ab, sodass eine konkrete Zeitspanne nicht pauschalisierbar ist. Allerdings sind solche Leitungssysteme normalerweise sehr langlebig. Eine Nutzung über einen Zeitraum von etwa 30 bis 40 Jahren ist keineswegs ungewöhnlich.
Moderne Sanitärinstallateure verfügen zusätzlich über Wissen im Bereich der Heizungstechnik. Da der Ausbildungsberuf inzwischen erweitert worden ist und als Anlagenmechaniker bezeichnet wird, vergrößert sich die professionelle Kompetenz auf die drei Segmente Klima-, Heizungs- und Sanitärtechnik.
Tipps für die Pflege Ihrer Wasserrohre
Wie halten wasserführende Rohrleitungen möglichst lange der Beanspruchung sowie Witterung stand? Es hilft bereits, einige Tipps umzusetzen, sodass ein Austausch der kompletten Leitungssysteme und eine damit einhergehende Sanierung vermieden werden. Was können Immobilienbesitzer vorbeugend unternehmen?
Frostschäden vermeiden
Sinken die Außentemperaturen nahe und unter den Gefrierpunkt, ist dies ein Risikofaktor für Rohrleitungen. Dabei sind insbesondere die Leitungssysteme im Außenbereich betroffen. Aber auch die innenliegenden Leitungen bergen die Gefahr für Frostschäden und platzende Rohrstücke. Das ist speziell bei ungeheizten Häusern und Räumen der Fall. Wie lässt sich ein Rohrbruch durch Frostschäden verhindern?
Gefrorenes Wasser dehnt sich aus. Dadurch birgt es ein erhöhtes Schadenpotential. Denn das sich ausdehnende Wasser führt schlimmstenfalls zum Platzen der Wasserleitung. Sobald das Wasser erneut taut, sickert es in die umliegenden Bereiche – oftmals sind dies die Hauswände und das Mauerwerk.
Ein wirksames Mittel, um platzende Wasserrohre zu vermeiden, besteht im konstanten Heizen der Räume. Doch was ist, wenn sich die Leitungssysteme in ungeheizten Bereichen befinden, zum Beispiel im Keller oder Geräteschuppen? In solchen sensiblen Arealen empfiehlt sich das Leeren der Leitungen, bevor das Wasser für die kalte Zeit abgestellt wird.
Ist der Frost bereits am Werk, kann es helfen, die Wasserhähne aufzudrehen sowie das Wasser abzustellen. Das kann helfen, aufgetautes Wasser abzuleiten. Allerdings besteht womöglich das Risiko, dass die Leitung bereits beschädigt wurde. Deshalb lohnt sich hierbei der Rat der Fachleute.
Kalkablagerungen und Korrosionen verhindern
Kalk und Korrosion wirken oftmals langfristig auf wasserführende Leitungen ein. Dabei ist das Material der Leitung ausschlaggebend. Kunststoff birgt das geringste Risiko für Rost und andere Probleme. Allerdings handelt es sich um das günstigste Material, das zudem nicht für jeden Zweck gleichermaßen geeignet ist.
Bei Edelstahl oder anderen metallischen Wasserleitungen kann es sich unter Umständen lohnen, Zusätze zu verwenden, gezielt Entkalkungen vorzunehmen oder die entsprechenden Abschnitte nach einer gewissen Zeit auszuwechseln. Insbesondere das Entkalken ist beispielsweise für WC-Spülkästen nützlich. Der Rat vom Profi ist grundsätzlich hilfreich.
Abnutzung und Materialermüdung vorbeugen
Der Verschleiß von Materialien spielt eine wichtige Rolle bei Wasserleitungen. Während sich solche Abnutzungserscheinungen innerhalb von Wänden oder unterirdisch schwerer kontrollieren und überwachen lassen, lohnt sich prinzipiell dennoch der Blick auf das Thema. Speziell bei außenliegenden Leitungen ist die Kontrolle der Ermüdungserscheinungen gut machbar. Es verschleißen grundsätzlich Elemente, wie Dichtungsringe, Klemmen und Ähnliches. Aber auch poröse Stellen entlang der Wasserrohre sind realistisch.
Wie ist ein solcher Schaden vermeidbar? Bei einem Altbau bietet sich mit den Jahren unter Umständen eine Sanierung an. Wer beispielsweise das Badezimmer saniert, plant idealerweise die Leitungen ein. Das erspart später notwendiges und aufwändiges Erneuern. Geeignete Leitungsrohre mit den dem jeweiligen Zweck angemessenen Durchmessern und Stärken tragen viel zum langen Erhalt des Systems bei. Bei einem Neubau oder einer Sanierung lohnt es sich deshalb, auf professionelle Fachleuchte aus dem Spezialtiefbau zurückzugreifen. Handelt es sich um ein versiertes und seriöses Unternehmen, erfolgt die Installation und Verlegung sorgfältig.
Fazit
Im Haus Wasserleitungen zu erneuern, muss keine Schwierigkeit darstellen. Das umfassende und mit enormem Aufwand verbundene Aufstemmen der Wände lässt sich heutzutage oftmals verhindern. Hierbei zählt im Wesentlichen die Pflege der Rohre und die gegebenenfalls nötige Sanierung bei Altbauten. Frost, Abnutzung, Kalk und Korrosion sowie Materialermüdung sorgen oft für einen schlechteren Fluss im Leitungssystem. Rohrbrüche oder Wasserschäden erfordern einen Austausch der Leitungen. Wer die Wasserrohre über die Jahre hinweg im Blick behält, erspart sich später kostenintensive Reparaturen und Erneuerungen durch ein Unternehmen vom Spezialtiefbau oder einen Sanitärinstallateur.